Kirchenpatrozinium Schlosskapelle Loham

10. Januar 2022: Kirchenpatrozinium in der Schlosskapelle Loham gefeiert.
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Loham. Am Freitag, 7. Januar, dem Gedenktag des hl. Valentin, der als Patron der Diözese Passauer verehrt wird, wurde in der Kapelle des Lohamer Schlosses anlässlich des Kirchenpatroziniums eine hl. Messe gefeiert. In welchem Jahr, der hl. Valentin, der als Wandermissionar in Passau und später in Südtirol in der Gegend von Meran wirkte und der nicht mit dem hl. Valentin von Terni (14. Februar) verwechselt werden sollte, als Schutzheiliger der Lohamer Schlosskapelle fungiert ist nicht genau bekannt. Die Kapelle besaß vormals ein Allerheiligen Patrozinium. Zwischen 1367 und 1590 wurde sie jedoch dem hl. Valentin geweiht. Die Gottesdienste in der Schlosskapelle gehen auf eine Stiftung aus dem Jahr 1367 zurück. Am 31. August diesen Jahres hat Ritter Hans der Lohaimer, aus dem Erbe seines Bruders Peter und mit der Zustimmung von dessen Ehefrau Kunigunde, „seinen Hoff zue Hundldorf zu Veld und zue Dorff, mit Wismadt, mit Äckhern und mit allen Rechten und Nutzen die dazue gehörent“ sowie weiterer Wiesen und Felder und „dem Holtz“ (heutiger Pfarrwald) an die Pfarrpfründe in Mariaposching übergeben (aus 1250 Jahre Mariaposching v. Karl Bauer). Der Poschinger Pfarrherr musste sich dafür verpflichten einen Kaplan anzustellen, der jede Woche sieben Messen zum Seelenheil der Stifter lesen sollte. Vier in der Poschinger Pfarrkirche und drei in der Schlosskapelle Loham. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Zahl der Messen verringert. Lohamer Stiftsmessen werden jedoch in der Pfarrei Mariaposching bis in unsere Tage zelebriert, eine am 7. Januar, dem Patroziniumstag, aus einer Zeitungsnotiz vom 12. Januar 1934 ist bekannt, dass das Patroziniumsfest bis weit in das 20. Jahrhundert hinein in feierlicher Weise mit Festpredigt begangen und eine Reliquie des hl. Valentin zum Kusse gereicht wurde (aus 1275 Jahre Mariaposching v. Karl Bauer). Um 1722 wurde die Kapelle umgebaut und hat ihr heutiges Aussehen erhalten. Der Altar  befindet sich seitdem an der Südseite des Kirchenraumes. Das Altarblatt zeigt die Aufnahme Marias in den Himmel, die Gottesmutter hält darauf, ein Blatt mit dem Bildnis des Lohamer Schlosses in der linken Hand. Das in der Kapelle  wieder Gottesdienste gefeiert werden können ist dem Besitzerehepaar Susanne und Dr. Rudolf Erl zu verdanken. 1996 erhielt das Ehepaar für ihre Verdienste um die Restaurierung von Schloss und Kapelle, aus der Hand des damaligen Kultusministers Zehetmeier, die bayerische Denkmalschutzmedaille. Seit dem Jahr 2001 erklingt während der Gottesdienste in der Schlosskapelle nun ein Lied zu Ehren des hl. Valentin, dass vom Poschinger Chorregenten Christoph Liebl, nach Textvorlagen von Josef Bauer, intoniert wurde. Es endet mit dem Satz „Im Schloss zu Loham loben wir und preisen deinen Namen hier, Heiliger Valentin“. So wird dem Schutzheiligen der Lohamer Schlosskapelle bis heute und hoffentlich auch von den kommenden Generationen Ehre erwiesen.

Bild St. Valentin: Pfarrer Franz Wiesner während des Gottesdienstes in der Schlosskapelle Loham.