Hochwasser Einsatz im Polder Sulzbach

07. Juni 2024: Lader und Bagger waren über 14 Stunden im Einsatz

Mariaposching / Breitenhausen. Das derzeitige Hochwasser der Donau hat auch die Feuerwehren im Polder Sulzbach, der sich von Pfelling bis Sommersdorf erstreckt in Atem gehalten und extrem gefordert.

Bereits am Samstag, 01. Juni hat Johann Wenninger, der Seniorchef der Firma WELO Kontakt mit der Führung der Poschinger Wehr und Bürgermeister Martin Englmeier aufgenommen. Anlass zur Sorge gab die Brückenbaustelle am Sulzbach bei der Sagstettermühle. Nachdem man mit den verantwortlichen des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) in Verbindung getreten war wurde deutlich, dass der zum Brückenbau geöffnete Damm abgesichert werden musste.

Nach der Freigabe durch das WWA begann man um 21:00 mit der Aufschüttung von Schotter, etwa 1600 t wurden mit der Hilfe von 4 Landwirten und deren Gespannen und den Lkws der Firmen Grüll und WELO in den Tagen, Samstag, Sonntag und Dienstag an der Brückenbaustelle zur Absicherung aufgeschüttet. Sachkundig koordiniert wurden die Arbeiten durch Sabine Zimmerer der Chefin der Firma WELO. Abgesichert und im Auge behalten wurde die Gefahrenstelle durch die FF Breitenhausen, deren Kommandanten Michael und Matthias Weinzierl hatten auch, nach dem Auslösen des K- Falles, die Organisation der Dammwache am Sulzbach übernommen.

Die Breitenhausner Wehr hat zur Absicherung des 3 km langen Abschnittes von der Staatsstraße bis zur Donau etwa 45 Personen rund um die Uhr im Einsatz. Verpflegt werden die Feuerwehrler im Breitenhausner Gerätehaus, auch kurze Ruhepausen waren und sind dort möglich. Die Stellvertretende Bürgermeisterin Anna Erdinger hatte die Organisation der Verpflegung übernommen. In Mariaposching begann man Aufgrund der Erfahrungen des Hochwassers 2013 bereits am Sonntagnachmittag um 14:00 Uhr mit der Einteilung der Dammwache. Der Hochwasserschutz der Donau ist im Polder Sulzbach von Pfelling bis Mariaposching bereits gut ausgebaut, die Stecke von Mariaposching bis Sommersdorf befindet sich jedoch noch in der Planungsphase, der dort bestehende Damm ist auf 30-jähriges Hochwasser ausgelegt. Sabine Zimmerer, die Führung der Poschinger Wehr um die Kommandanten Matthias Gilch und Florian Köglmeier sowie Bürgermeister Martin Englmeier drängten deshalb darauf den Deich mit Schotter zu verstärken.

Bei den Besprechungen die im mobilen Eisatzzentrum in Niederwinkling geführt wurden, Kreisbrandmeister Stefan Wittke leitete diese, wurde die Maßnahme besprochen. Nach dem einholen der Stellungnahmen der verantwortlichen von WWA und Landkreis konnten die Arbeiten schließlich am Dienstagnachmittag um 14:00 Uhr beginnen. 23 Traktorgespanne und 2 Lkws aus den Gemeinden Mariaposching und Niederwinkling, waren im Einsatz um etwa 5000 t Schotter auf dem gefährdeten circa 2,5 km lange Teilstück aufzubringen. 6 Lader und Bagger, der Firmen WELO und Grüll, des Bauhofes und von privaten Eigentümern waren dabei im Einsatz. Wegen des späten Beginns wurde bis um 3:30 Uhr morgens gearbeitet. Begünstigt wurde die Aufschüttung durch etwa 6000 t Material, das auf Anregung der Gemeinde Mariaposching und von Johann Wenninger nach dem Hochwasser 2013 beim Schöpfwerk Sommersdorf also in unmittelbarer Nähe des Dammes gelagert war.

Die Leitung der Maßnahme lag erneut in den Händen von Sabine Zimmerer, die sich auf ihrer Mitarbeiter und die Führungskräfte der Poschinger Wehr stütze konnte. Zur Dammwache hat die FF Mariaposching 60 Personen, ebenfalls rund um die Uhr für das 5 km lange Teilstück im Einsatz. Ebenfalls zur Dammwache im Polder Sulzbach sind die FF Waltendorf von Pfelling bis Mariaposching und Welchenberg am Pfellinger Bach eingesetzt. Im Bereich des Dammes Mariaposching – Sommerdorf waren am Mittwoch und Donnerstag vereinzelte Nachschüttungen erforderlich um Stellen an denen Wasser durch den Damm sickert nicht zu groß werden zu lassen, auch am Sulzbach war dies erforderlich.

Erlaubt ist seit Mittwoch die Bejagung von Bibern, um Schäden durch die großen Nager zu verhindern. Verpflegt werden die in Mariaposching eingesetzten Kräfte im Gerätehaus Loham, dank zahlreicher Spenden und dem Einsatz vieler Helferinnen und Helfer. Hervorgehoben wurde von den Feuerwehrführungskräften auch die gute Zusammenarbeit mit dem WWA, der VG-Geschäftsstelle Schwarzach und der mobilen Einsatzleitung in Niederwinkling. Bürgermeister Martin Englmeier ist mit seinen Stellvertretern ebenfalls im Einsatz und koordiniert die Verbindung zwischen den Verantwortlichen Stellen. Das prognostizierte Fallen der Donaupegelstände zum Wochenende lässt die Bewohner des Polders Sulzbach hoffen, dass die zerstörerische Flutwelle möglichst schnell vorüberzieht, sollt dies der Fall ist wie im Jahr 2013 eine Dankwallfahrt zum Bogenberg denkbar.  

Bild 8552: Nach der Absicherung der Brückenbaustelle am Sulzbach besichtigen die Verantwortlichen die Schüttarbeiten. Von links Stellv. Kommandant Mariaposching Florian Köglmeier, Firmenchefin Sabine Zimmerer, Bürgermeister Martin Englmeier, 3. Bürgermeister Xaver Gilch, Kommandant Breitenhausen Michael Weinzierl, 2. Bürgermeisterin Anna Erdinger, Stellv. Kommandant Breitenhausen Matthias Weinzierl, Gerätewart Lukas Weitganz und Kommandant Mariaposching Matthias Gilch.

Bild WA0009: Lader und Bagger waren über 14 Stunden im Einsatz um den Schotter auf den gefährdeten Donaudamm aufzubringen.

Bild WA 0006: Traktoren und schweres Baugerät waren im Einsatz um ca. 5000 t Schotter zu verladen und am Donaudamm zu verteilen.