Gründungsgeschichte FFW

16. Juli 2020: Ortschronist Karl Bauer erforscht Gründungsgeschichte der FF Mariaposching und übergibt die Unterlagen in Buchform an die Poschinger Wehr

Loham. Der Ortschronist der Gemeinde Mariaposching und zugleich Ehrenmitglied der Poschinger Wehr Karl Bauer hat in mühevoller Kleinarbeit die Gründungsgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Mariaposching aus Originaldokumenten die im bayerischen Staatsarchiv in Landshut aufbewahrt werden erforscht.

27 Dokumente, die 35 Seiten umfassen und aus den Jahren 1878 und 1879 stammen hatte Karl Bauer im Staatsarchiv gefunden und von der damals gebrauchten Schriftform in unsere heute gebräuchlichen Schriftzeichen übertragen. Anschließend hat der Chronist Ablichtungen der Originalurkunden und deren „Übersetzungen“ in chronologischer Reihenfolge in der Buchbinderei des Benediktiner Klosters Metten in Buchform binden lassen.

Der Gründungsvorgang der Poschinger Wehr stellte sich als schwieriges und langwieriges Unterfangen dar. Am 18. März 1878 wurde die Gemeindeverwaltung von Mariaposching vom damaligen königlichen Bezirksamt Bogen aufgefordert eine freiwillige Feuerwehr zu  gründen. Dem guten Beispiele von 29 Gemeinden des Bezirkamtes folgend sollte die Gemeinde in „eifrigster und pflichtmäßiger Weise“ die Gründung betreiben. Die damit verbundenen Auslagen wurden auf 162,00 M veranschlagt, davon entfielen 120,00 M auf 30 Stück Blousen, auf 30,00 M für Kappen, auf 6,00 M für eine Siganlhuppe für den Commandanten und auf 6,00 M für Signalpfeifen für die Mannschaft (Auszug aus dem Originaldokument).  

Diese Summe wurde von Herrn Baron Eichthal, dem Besitzer des Schlossgutes Loham als Spende in Aussicht gestellt. Anschließend folgte ein umfangreicher Schriftverkehr zwischen dem Bezirksamt, der Gutsverwaltung des Barons Eichthal und der Gemeinde Mariaposching. Am 29. Mai 1878 antwortete Poschings Bürgermeister Vaitl dass die Gemeinde am 19. Mai diesen Jahres von einem verheerenden Unwetter getroffen wurde und „deshalb in der Gemeinde eine sehr gedrückte Stimmung herrsche die nicht geneigt zur Errichtung einer freiwilligen Feuerwehr sei“. Nach mehrfachen Aufforderungen durch das Bezirksamt Bogen hielt man am 11. August 1878 eine Versammlung in der Gemeinde ab, bei der sich die Teilnehmer einstimmig gegen die Gründung einer Wehr aussprachen, da man „keinen Nutzen daraus ersehen kann“. Daraufhin wurden durch das Bezirksamt angeordnet das sich am 28. Oktober 1878 zehn Männer aus der Gemeinde in Bogen einfinden müssen um in die Bedingung einer neuen Feuerspritze eingewiesen zu werden. Am 21. November 1878 haben sich schließlich nach einer Übung der Poschinger Pflichtfeuerwehr 19 Männer gefunden die einer freiwilligen Wehr beitreten wollten.

Am 11. Dezember fand schließlich die Gründungsversammlung statt. Zum Hauptmann wurde der Tischler Jakob Boiger aus Mariaposching gewählt. Zu Commandanten der Rettungs- und Spritzenmannschaft wurden Jakob Baierl Bauersohn aus Hundldorf und Joseph Wittmann Bauerssohn aus Fahrndorf gewählt. Nachdem die Freiherrlich Eichthal`sche Guts- und Rentenverwaltung schließlich eine Spende von 170,00 M zu Weihnachten ausbezahlt hatte war die Gründung der Wehr abgeschlossen. Zusätzlich zum Buch zur Gründungsgeschichte übergab Bauer noch die Stammlistenbücher der Wehr vom Jahr 1878 bis ins Jahr 1951, von 1952 bis 1954 und Kassen-, sowie Protokollbücher bis 1959. Die Vorstandschaft mit dem Vorsitzenden Bernd Nadler Bauer, seinem Stellvertreter Christian Retzer und Kommandant Matthias Gilch und dessen Stellvertreter Florian Köglmeier zeigten sich beeindruckt und erfreut über die umfangreichen Dokumente zur Gründungsgeschichte der Poschinger Wehr. Der Vorsitzende Bernd Nadler dankte Karl Bauer herzlich, für dessen Engagement zur Erstellung der interessanten Dokumente und die Übernahme der Erstellungskosten.

 

Bild Dokumenten Übergabe: Die Kommandanten Florian Köglmeier und Matthias Gilch, Ortchronist Karl Bauer sowie der  Vorsitzende Bernd Nadler und dessen Stellvertreter Christian Retzer bei der Übergabe der Dokumente.

 

Bild Auszug Gründungsbuch: Eine Antwort der Gemeinde Mariaposching an das königliche Bezirksamt Bogen.