Gedenkgottesdienst am Kirchweihmontag

18. Oktober 2022: Poschinger Gläubige, Pfarrei, Gemeinde und Vereine gedenken Pfarradministrator Johann Brucker.
Bild Kirchweihmontag in der Pfarrkirche Mariä Geburt.JPG

Mariaposching. Am Kirchweihmontag, an dem in der Pfarrei Mariä Geburt nach einem Gottesdienst traditionell ein Gräbergang stattfindet, gedachten die Pfarreiangehörigen ihrem verstorbenen Pfarradministrator und Seelsorger Johann Brucker.

Am 16. September verstarb Oberstudienrat a.D. Johann Brucker, im Alter von 83 Jahren, der zwischen 1988 – 2013 in Mariaposching wirkte. Pfarrer Franz Wiesner zelebrierte den Gedenkgottesdienst an dem neben auch der Gemeinderat und Abordnungen der Ortsvereine teilnahmen. Die hl. Messe, die vom Kirchenchor unter der Leitung von Christoph Liebl musikalisch mit der Missa Mundi von Wolfram Menschik umrahmt wurde, begann mit dem Lied „Requiem eaternam dona eis, Herr gib ihm die ewige Ruhe“.

Pfarrer Wiesner bat während des Gottesdienstes und den Fürbitten darum, dass der Herrgott seinem Vorgänger das Engagement, dass dieser während der 25 Jahre gezeigt hat und in denen er das geistliche Leben in der Pfarrei mitgestaltete vergelten möge. Vor dem Segen ergriffen der Sprecher des Pfarrgemeinderates Josef Loibl, Bürgermeister Martin Englmeier und der Vorsitzende der Poschinger Feuerwehr Bernd Nadler, der für die Ortsvereine sprach das Wort. Pfarrer Brucker, so Loibl setzte seine Kraft ein um die Lehre von der Kirche als dem „neuen Volk Gottes“, einem Leitgedanken des II. Vatikanischen Konzils, zu verwirklichen. Die Pfarrgemeinde sollte Träger des kirchlichen Lebens werden. Deshalb wurden auf seine Initiative die Ortsgruppen der Kath. Landjugend und des Kath. Frauenbundes gegründeten. Die Umsetzung seiner Leitidee verwirklichte Pfarrer Brucker darüber hinaus durch die Einrichtung eines Lektoren Dienstes und der Berufung von Kommunionhelfern. Seine Bemühungen um ein lebendiges Pfarrleben erstreckten sich auch auf die Durchführung so manch weltlicher Aktivitäten.

So war es seine Idee nach der Fronleichnamsprozession ein Pfarrfest zu organisieren. Der Förderung des pfarrlichen Lebens diente auch der jährliche Pfarrausflug, bei denen religiöse Etappenziele angesteuert wurden. Ein besonderer Höhepunkt so Loibl war der Besuch der Ewigen Stadt Rom und die Teilnahme an einer Generalaudienz auf dem Petersplatz, bei der im Beisein des Hl. Vaters die Pilger aus Mariaposching begrüßt wurden. Weitere Glanzpunkte in der Amtszeit von Pfarrer Brucker waren das neu eingeführte Advent- bzw. Weihnachtssingen und der Neujahrsempfang an Hl. Drei-König bei dem sich Vertreter der Gemeinde, der pfarrlichen Gremien, Vereinsvorstände und die pfarrlichen Gruppierungen zum Gedankenaustausch treffen. Für diese Aktivitäten sind geeignete Räumlichkeiten notwendig. So gingen Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung bereits 1988 die Renovierung der Pfarrkirche an. Im Jahr darauf folgte die Sanierung des denkmalgeschützten Pfarrhauses, das zu einem Schmuckstück wurde und in das Pfarrer Brucker 1989 einzog. 1991 wurden die ehemaligen Pfarrstallungen zum Pfarrheim umgestaltet. Den Abschluss der Investitionen bildete 1995 die Anschaffung einer neuen Orgel. Leider hat eine heimtückische Krankheit Pfarrer Brucker mehrfach zu längeren Klinikaufenthalten gezwungen, daher hat er die Leitung der Pfarrei 1999 aus gesundheitlichen Gründen abgegeben. Er arbeitete aber bis 2013 als Pfarrseelsorger in der Pfarrei mit, ehe er nach Deggendorf in eine kleinere Wohnung umzog. Sein 50-jähriges Priesterjubiläum konnte Pfarrer Brucker am 5. Juli 2015 mit der Pfarrei begehen. Während seines langjährigen Wirkens in Mariaposching hat Pfarrer Brucker so manche Familien auf ihrem Lebensweg von der Taufe über Kommunion, Firmung und Hochzeit bis hin zu Beerdigungen naher Angehöriger begleitet. Dafür so Loibl gebührt ihm großer Dank.

Bürgermeister Martin Englmeier wies daraufhin, dass die politische Gemeinde Pfarrer Johann Brucker im Jahr 2005 die Bürgermedaille in Gold und 2013 für sein 25-jähriges segenreiches Wirken in der Pfarrei und der Gemeinde Mariaposching die Ehrenbürgerwürde verliehen hat. Besonders bei den Bürgerversammlungen, den adventlichen Seniorennachmittagen aber auch bei den Feierlichkeiten zur 1250-, bzw. 1275 Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung von Mariaposching war Brucker ein gern gesehener Gast. Abschließend brachte Englmeier seine Anerkennung für die Leistungen die Johann Brucker in und für Mariaposching erbracht hat zum Ausdruck. Bernd Nadler, der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Mariaposching sprach für die Poschinger Vereine und die Ministranten. Pfarrer Brucker war nicht nur bei vielen Jahresversammlungen zu Gast, er war auch ein Förderer der Vereine und hat bei so manchem Gründungsfest die Gottesdienste zelebriert. Für dieses Engagement sprach er denn Wunsch aus, Gott möge es ihm vergelten. Mit den Worten von Aurelius Augustinus, die in der Traueranzeige von Pfarrer Johann Brucker standen „Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken ist unserer Liebe“ und dem Wunsch Pfarrer Brucker möge in Frieden ruhen, beendete Nadler seine Ausführungen. Anschließend besuchten die Gottesdienstteilnehmer die Gräber ihrer Angehörigen um ihrer im Gebet zu gedenken.

 

Bild von links: Bürgermeister Martin Englmeier, Pfarrgemeinderatssprecher Josef Loibl, Pfarrer Franz Wiesner und der Vorsitzende der Poschinger Feuerwehr Bernd Nadler nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Geburt.