November 2020

30. November 2020: Wasser- und Abwassergebühren müssen vermutlich im nächsten Jahr angepasst werden, Poschinger Gremium fordert bei der Ausweisung von Baugebiet Unterstützung von Landrat Laumer.

 

Mariaposching. Zum Auftakt der Novembersitzung des Gemeinderates trug Bürgermeister Martin Englmeier vor, dass durch das Landratsamt die Genehmigung für den Fang von Bibern im Lohgraben unterhalb der Kläranlagen erteilt wurde. Mit der Maßnahme sollen Schäden für die benachbarten landwirtschaftlich genutzten Flächen minimiert werden. Dann trug Kläranlagenbetreuer Hans Buchmeier zum Investitionsplan in Sachen Sanierung der Klär- und Abwasseranlagen vor. In den nächsten Jahren sind einige Ertüchtigungsmaßnahmen geplant um gesetzliche Auflagen zu erfüllen und die Funktionsfähigkeit der Anlagen zu erhalten oder zu verbessern. Besonders die Reinigungsleistung der Kläranlage bezüglich der Schadstoffparameter (CSB, BSB5, NH4-N, NO3-N und Pges.) soll verbessert werden, um eine mögliche Abwasserabgabenfreiheit zu erreichen. Im ersten Schritt ist eine Potentialstudie / Energieanalyse durchzuführen die Optimierungsmaßnahmen aufzeigt. Die Kosten für diese Studie wurden mit 20.000,- € veranschlagt, diese jedoch mit 60% bezuschusst werden. Die Studie dient weiterhin dazu um Fördergelder für die, in den Jahren 2021 bi 2025, geplanten Investitionen von etwa 317.000,- € zu erhalten. Vorgesehen ist der Anschluss der Pumpstation in Loham an das Prozessleitsystem der Kläranlage um schnell auf Störung in der Station reagieren zu können (2020/21), die Aufrüstung des Belebungsbeckens der Kläranlage (2021), die Erneuerung des Abwasserpumpwerks in Hundldorf (2022), die energetische Sanierung der Vakuumstation Breitenhausen (2023), der Einbau eines Sandklassierers im Rundsandfang der Kläranlage (2024), oder die Erneuerung des Rechens, der grobe Abwasserinhaltsstoffe in der Kläranlage zurück hält (2025). Abschließend stellte Buchmeier fest, dass die vorgestellten Maßnahmen den wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Klär- und Abwasseranlagen gewährleisten. Beschlussfassungen zu den eingereichten Baugesuchen folgten, der Neubau eines Einfamilienhauses in Haberswöhr, einer landwirtschaftlichen Lagerhalle in Loham und eines Ersatzwohnhauses in Kohlstadt, sowie der Antrag zur Errichtung eines Brunnens zur Gartenbewässerung bildeten die Schwerpunkte. Dann beschloss der Gemeinderat die Vervollständigung der Bepflanzung der öffentlichen Grünflächen im Bereich Sandweg, hier sollen noch dieses Jahr spätestens jedoch im Frühjahr 2021 Bäume gepflanzt werden. Die Beratungen zur Ausweisung eines Baugebietes „Am Aichingerfeld“ nördlich von Loham wurden intensiv geführt. Bereits im Frühjahr 2013 hatte der damalige Gemeinderat beschlossen ein Baugebiet zu errichten. Aufgrund des Donauhoch-wassers 2013 wurde dessen Ausweisung jedoch nicht genehmigt. Nun versucht der Gemeinderat erneut die Ausweisung des Baugebietes. In zahlreichen Gesprächen mit Vertretern des Landratsamtes in den Folgejahren wurde auf die besondere Lage der Gemeinde Mariaposching hingewiesen, dennoch wurden bis heute keine Fortschritte in der Sache erzielt. Nun hat der Bau der Hochwasserschutzanlagen an der Donau begonnen, an deren Kosten sich die Gemeinde in nicht unerheblichem Maß beteiligt, deshalb wurden wieder Gespräche mit Landrat Laumer geführt. Bürgermeister Englmeier forderte dabei die Genehmigung zur Ausweisung des Baugebietes, besonders da man in den nächsten Jahren mit der Fertigstellung der Donaudeichanlagen rechnet, damit sich die Gemeinde weiterentwickeln kann. Ohne neues Baugebiet ist der Erhalt der Grundschule und der Kindertagesstätte stark gefährdet, da jungen Familien keine Möglichkeit zum Bau von Wohnungseigentum in der Gemeinde geboten wird. Bürgermeister Englmeier und der Gemeinderat fordern Landrat Laumer deshalb auf Möglichkeiten zur Ausweisung eines Baugebietes in Loham aufzuzeigen, um auch Mariaposching eine Perspektive in Sachen Weiterentwicklung zu geben. Der Gemeinderat beschloss dann die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungs-plans, außerdem wurde ein Ingenieurbüro mit der Weiterführung der Planungen des Jahres 2013 beauftragt. Anschließend wurde der Vertrag zur Konzessionsabgabe mit dem Bayernwerk in Sachen „Landwirtschafts-regelung“ geändert, mit dieser Änderung erhält die Gemeinde nunmehr eine um 2250,- € höher Konzessionsabgabe. Die Debatte zur Durchführung des traditionellen Seniorennachmittags ergab, dass dieser Heuer aufgrund der Weisungen in Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie nicht durchgeführt werden kann, der Bürgermeister und die Gemeinderäte bedauern dies zutiefst. Die Seniorinnen und Senioren sollen jedoch zumindest eine Grußkarte von der Gemeinde erhalten. Anschließend wurde über die Anpassung der Wasser- bzw. Abwassergebühren diskutiert, die Gemeinde ist verpflichtet die anfallenden Betriebs- und Unterhaltskosten auf die Nutzer umzulegen. Als Grundlage für die Anpassung dienen die Daten der Anlagenbuchhaltung, die in Kürze vorliegen werden. Die daraus womöglich resultierenden Gebührenerhöhungen sollen falls erforderlich rückwirkend zum 1. Januar 2021 wirken. Im Punkt Anfragen wurde über einen Antrag zur Errichtung einer „Slackline“ in Loham gesprochen. Bei einer „Slackline“ handelt es sich um Seil, das unter der Last des Slackliners (engl. slack: lose, entspannt) dynamisch verhält, und dass ein ständiges aktives Ausgleichen verlangt und deren Balancepunkt sehr tief ist. Das Gremium beschloss eine Entscheidung zu dem Antrag in den Frühjahrssitzungen zu treffen.